9.November
9.November – ein historisch bedeutsamer Tag – auch für Dich?
für mich war der 9.November 1989 auch bedeutsam: Ich war genau 1 Monat in der Entzugsklinik und war – wie gesagt wurde – aus dem Gröbsten heraus, und die NEUEN kamen. Wenn die Neuen kamen, immer im Monatswechsel, da ich ja 6 Monate in der Entzugsklinik war gab es demnach 6 Gruppen, ja wenn die Neuen kamen, war MAN immer irgendwie schon etwas weiser, reifer, trockener, wissender und „besser“. Ja das Ego, ein Schelm und Blender.
Mehr zu den vier wichtigen geschichtlichen Ereignissen, die sich am 9. November jähren:
Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989.
Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Hitlerputsch am 9. November 1923.
Novemberrevolution: Ausrufung der Republik am 9. November 1918
Wikipedia sagt dazu:
9. November (Deutschland)
Auf den 9. November fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die deutsche Geschichte als politische Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als besonders gravierend für die zeitgenössische öffentliche Diskussion in der rückwirkenden Betrachtung gelten dabei – beginnend in der jüngeren Vergangenheit – die Jahrestage des Mauerfalls 1989, des Beginns der Novemberpogrome 1938, des Hitler-Ludendorff-Putsches 1923 und der Novemberrevolution 1918 (Ausrufung einer deutschen Republik) in der damaligen Reichshauptstadt Berlin. Diese historischen „Schlaglichter“ des deutschen Nationalstaats seit 1871 in je unterschiedlichem Kontext bilden in der Zusammenschau und der Rezeption im Verhältnis zueinander inhaltlich und ideologisch gegensätzliche und polarisierende Höhepunkte der historisch-politischen Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands, insbesondere derjenigen des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde von verschiedenen Historikern und Journalisten für dieses Tagesdatum der Ausdruck Schicksalstag geprägt, der aber erst nach den Ereignissen vom Herbst 1989 weitere Verbreitung fand.
In mahnender Erinnerung an die Novemberpogrome des NS-Regimes gegen die deutschen Juden im Jahr 1938 ist der 9. November in Deutschland auch ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – zusätzlich zum offiziellen nationalen Holocaust-Gedenktag 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz (1945). Der 27. Januar ist auch der von der Generalversammlung der UNO international proklamierte Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Zeittafel
- 9. November 1313: In der Schlacht von Gammelsdorf setzt sich der spätere Kaiser Ludwig der Bayer gegen seinen Vetter Friedrich den Schönen durch und erhält damit die Vormundschaft über die jugendlichen Herzöge von Niederbayern.

Hinrichtung des unter parlamentarischer Immunität stehenden Robert Blum am 9. November 1848, (Gemälde von Carl Steffeck, 1848/49)
- 9. November 1848 – standrechtliche Hinrichtung von Robert Blum:
Mit der Erschießung des republikanischen Parlamentsabgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung nach dem Oktoberaufstand in Wien wird zugleich auch die parlamentarische Immunität Blums durch die Militärführung im Dienst des österreichischen Kaiserhofs gebrochen. Die Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstands und die Hinrichtung Blums gilt als offene Kampfansage der herrschenden Vertreter einer reaktionär–restaurativen politischen Ordnung gegen das aus der bürgerlichen Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes hervorgegangene erste demokratisch gewählte gesamtdeutsche Parlament. Die Hinrichtung Blums markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der Deutschen Revolution von 1848/49 als Anfang vom Ende dieser Revolution. - 9. November 1914 – Untergang der SMS Emden
- 9. November 1918 – Novemberrevolution in Berlin:
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Der wenige Wochen zuvor berufene Reichskanzler Max von Baden verkündet angesichts der bevorstehenden Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg eigenmächtig die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und betraut Friedrich Ebert (SPD) mit den Amtsgeschäften. Eberts Parteigenosse Philipp Scheidemann, der ihn im Februar 1919 als Regierungschef ablösen wird, ruft von einem Fenster des Reichstagsgebäudes die „Deutsche Republik“ aus. Am selben Tag, jedoch einige Stunden später, verkündet Karl Liebknecht, einer der Anführer des linksrevolutionären Spartakusbundes, vom Berliner Stadtschloss aus eine als Räterepublik gedachte Freie Sozialistische Republik Deutschland.
In den nachfolgenden, regional teilweise bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den Verfechtern einer sozialistischen Räterepublik und denen einer pluralistisch-parlamentarischen Demokratie unterliegen die Anhänger des Rätemodells. Liebknecht selbst wird zwei Monate später zusammen mit Rosa Luxemburg am 15. Januar von reaktionären Freikorps ermordet. In der weiteren Folge wird im August 1919 das als Weimarer Republik bezeichnete erste demokratisch strukturierte Staatswesen in Deutschland konstituiert (benannt nach der in Weimar tagenden Nationalversammlung). - 9. November 1923 – Hitler-Ludendorff-Putsch in München: Der Nationalsozialismus wird erstmals international wahrgenommen.
Adolf Hitler, der bis dahin in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannte Parteichef der NSDAP, unternimmt einen Putschversuch gegen die demokratische Reichsregierung bewusst am 5. Jahrestag der Ausrufung der Republik. Das Unternehmen, das 16 Todesopfer fordert, scheitert bereits nach wenigen Stunden vor der Münchner Feldherrnhalle. Hitler nutzt den anschließenden Prozess, um sich als Führungsfigur der völkischen Bewegung zu inszenieren. Er wird zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, aber bereits nach neun Monaten „wegen guter Führung“ vorzeitig entlassen. Als er zehn Jahre später an die Macht gelangt und eine totalitäre Diktatur in Deutschland errichtet, erklärt er den 9. November zu einem Gedenk- und Feiertag. An ihm finden während der NS-Diktatur alljährlich staatliche Trauerfeiern statt, bei denen der sogenannten „Blutzeugen der Bewegung“ gedacht wird.
- 9. November 1936: In der Nacht vom 9. zum 10. November entfernen die Nationalsozialisten das Denkmal des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vor dem Leipziger Gewandhaus. Der Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, der sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Auslandsreise befindet, erklärt daraufhin unter Protest seinen Rücktritt.
- 9. November 1938 – Scheitelpunkt der Novemberpogrome (7. bis 13. November): Nach einem Mordanschlag auf einen deutschen Diplomaten in Paris inszenieren die Nationalsozialisten die Novemberpogrome (bis in die Gegenwart ist die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 oft auch unter dem euphemistischen Begriff „Reichskristallnacht“ bekannt). In der NS-Propaganda werden die vor allem von SA– und SS-Mitgliedern in Zivilkleidung begangenen Ausschreitungen als Ausdruck des „Volkszorns“ gegen die Juden dargestellt. Im ganzen Gebiet des Deutschen Reiches werden jüdische Geschäfte und Einrichtungen demoliert, Synagogen in Brand gesteckt. Hunderte von Juden werden innerhalb weniger Tage ermordet. Diese Ereignisse markieren den Übergang von der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung zur offenen Verfolgung der Juden in der Diktatur des Nationalsozialismus. Während des Zweiten Weltkriegs mündet der Antisemitismus in Deutschland in den heute als Holocaustbezeichneten industriell betriebenen Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Juden und weiteren aus rassistischen Motiven ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen in den Vernichtungslagern des NS-Regimes.
- 9. November 1939: Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs werden zwei Offiziere des britischen Secret Intelligence Service, Richard Henry Stevens und Sigismund Payne Best, im niederländischen Venlo von einem SS-Sonderkommando unter Alfred Naujocks entführt, nachdem sich deutsche Geheimagenten unter Walter Schellenberg für Widerstandskämpfer ausgegeben haben. Der Venlo-Zwischenfall macht große Teile des britischen Spionagenetzes in Europa praktisch wertlos und liefert Hitler im Mai 1940 einen Vorwand für den Einmarsch in den Niederlanden.
- 9. November 1955: Das deutsche Bundesverfassungsgericht urteilt, dass in Deutschland lebende Österreicher, die mit dem „Anschluss“ 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, diese mit der Souveränität Österreichs wieder verloren haben.
- 9. November 1967: Bei der feierlichen Amtseinführung des neuen Rektors der Hamburger Universität entfalten Studenten ein Transparent mit dem Spruch Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren, der zum Symbol der 68er-Bewegung werden wird.
- 9. November 1969: Die linksradikale Organisation Tupamaros West-Berlin platziert eine Bombe im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die Bombe explodiert jedoch nicht.
- 9. November 1974: Nach 58 Tagen Hungerstreik stirbt RAF-Mitglied Holger Meins in der Justizvollzugsanstalt Wittlich.
- 9. November 1989 – Mauerfall:
Die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze verdeutlicht und verstetigt den Erfolg der friedlichen Revolution in der DDR, dem am 3. Oktober 1990 mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland die deutsche Wiedervereinigung folgt (siehe auch Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990) und Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik).
Als Datum des Mauerfalls ist der 9. November zeitweilig als Nationalfeiertag des vereinigten Deutschland im Gespräch. Auch aus Rücksicht auf das Gedenken an den 9. November 1938 wird im Einigungsvertrag 1990 (Art. 2 Abs. 2 EV) jedoch der 3. Oktober zum Tag der Deutschen Einheit bestimmt.
Literatur
- Jörg Koch: Der 9. November in der deutschen Geschichte, Freiburg 2009, ISBN 978-3-7930-9596-5
Weblinks

- Bernd Jonas: Der 9. November in der deutschen Geschichte. (Memento vom 22. Januar 2012 im Internet Archive) Historisches Institut der RWTH Aachen: Projekt Lexikon der Zeitgeschichte.
- Jürgen P. Lang: 9. November – ein deutscher Gedenktag. Bayerischen Rundfunks, 9. November 2015.
- Jeanette Konrad: das Archiv: der 9. November. ARTE-Sendung Karambolage vom 4. November 2007.
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